OSTEOPATHIE

  1. ABLAUF EINER BEHANDLUNG 
  2. KOSTEN EINER OSTEOPATHISCHEN BEHANDLUNG 
  3. WO IHR MICH FINDET
  4. HINTERGRÜNDE DER OSTEOPATHIE 
  5. GESCHICHTE DER OSTEOPATHIE 

ABLAUF EINER BEHANDLUNG

KRANKENGESCHICHTE (ANAMNESE) 

Zu Beginn der Behandlung wird zunächst die Krankengeschichte erfragt, um alle wesentlichen Informationen und Details, die zur Entstehung der Beschwerden beigetragen haben, zu erfahren.

KÖRPERLICHE UNTERSUCHUNG (INSPEKTION) 

Anschließend finden die Untersuchung und die Behandlung statt, wobei immer alle drei Teilbereiche der Osteoathie berücksichtigt werden

  • Bewegungsapparat (Parietale Osteopathie)
    Hierzu gehören alle Gelenke, Statik, die Wirbelsäule, Knochen, Muskeln, Sehnen und Bänder.
  • Das innere Organsystem (Viscerale Osteopathie)
    Hierzu gehören z.B. Verdauungstrakt, gynäkologischer Bereich, Blase, Niere, Leber, Lunge,…
  • Schädel – Hirnhäute – Kreuzbein (Cranio-sacrale Osteopathie)
    Über die Hirnhäute (durale System) steht der Schädel (Cranium) mit dem Kreuzbein (Sacrum) in Verbindung

DAUER

Der genaue Verlauf ist immer vom Einzelfall abhängig, da jede Behandlungssitzung individuell auf die Symptome des jeweiligen Patienten abgestimmt wird. Die Dauer einer Behandlung richtet sich nach den Beschwerden und liegt bei ca. 45 bis 55 Minuten. Die osteopathische Behandlung wirkt nach. Noch zwei bis drei Wochen später kann der Körper auf die Behandlung reagieren.

TERMINE

Wie viele Termine insgesamt nötig sind, ist auch vom Einzelfall und dem jeweiligen Krankheitsbild abhängig. Da die meisten Patienten nach der Behandlung ihren alltäglichen Belastungen weiterhin ausgesetzt sind, werden in der Regel mindestens 3 bis 8 Behandlungen im Abstand von 3 bis 6 Wochen angesetzt, damit sich der Behandlungserfolg stabilisieren kann.

KLEIDUNG

Es wird empfohlen geschlossene, blickdichte Unterwäsche zu tragen, da für die Behandlung ein Entkleiden evtl. nötig sein könnte. Für die Liege werden Papierunterlagen bereitgestellt. Falls Ihnen ein Handtuch angenehmer ist, können Sie sich das natürlich gerne mitbringen.

GRENZE DER OSTEOPATHIE 

Die Osteopathie ist keine Notfallmedizin. Schwere und akute Krankheiten (z.B. Tumorerkrankungen, akuter Herzinkarkt, schwere bakterielle/virale Infektionen oder starke Beeinträchtigungen) gehören in die Hände eines Schulmediziners, können aber durch eine osteopathische Therapie unterstützend begleitet werden.

KOSTEN EINER BEHANDLUNG

Die Kosten einer osteopathischen Behandlung liegen bei Erwachsenen zwischen 80€ und  110€ und bei Kindern zwischen 70€ und 100€.

Die privaten Kran­ken­kas­sen über­neh­men in der Regel die Behand­lungs­kos­ten. Für Privatpatienten erfolgt die Berechnung nach der Gebührenordnung der Heilpraktiker (GebüH). Auch immer mehr gesetz­li­che Kran­ken­kas­sen über­neh­men einen Groß­teil der Kos­ten für die osteo­pa­thi­sche Behand­lung. Anfang 2015 waren es schon bereits 73 gesetz­li­che Kran­ken­kas­sen, und damit über die Hälfte der Kran­ken­kas­sen, die die Kos­ten für die osteo­pa­thi­sche Behand­lungantei­lig erstat­ten.

ÜBERSICHT ÜBER DIE KOSTENERSTATTUNG FÜR DIE ZUSATZLEISTUNG OSTEOPATHIE:

Hier fin­den Sie eine Über­sicht, über die Kran­ken­kas­sen, die die osteo­pa­thi­sche Behand­lung antei­lig oder voll erstat­ten (Stand Januar 2018 – Änderungen sind durchaus möglich). Es ist immer sinnvoll, vor Beginn einer osteopathischen Behandlung, zur jeweiligen Krankenkasse Kontakt aufzunehmen und sich bezüglich der Kostenübernahme zu informieren.

Zur Übersichtstabelle über die Kostenerstattung osteopathischer Behandlungen hier entlang.

DER THERAPEUT

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ANDREAS SCHRÖDER

Heilpraktiker, Osteopath

Meine fünfjährige Osteopathie-Vollzeitausbildung habe ich von 1999 bis 2004 am Col­lege Suther­land in Schlangen­bad absolviert und 2005 erfolgreich als Osteopa­th und Heil­prak­tik­er abgeschlossen. Anschließend habe ich 2 Jahre  berufsbegleitend die Osteopathie Schule Deutsch­land in Hamburg besucht, um mich zusätzlich zum Kinderos­teopa­then ausbilden zu lassen. 2005 habe ich die Praxis für Osteopathie in der Bahnhofstr. 13 in Mainz übernommen, die ich nun inzwischen seit über 17 Jahren führe.

Ich nehme mehrmals im Jahr an Fortbildungen in verschiedenen Bereichen der Osteopathie teil und bin immer bemüht, meine Kenntnisse und Fähigkeiten weiter auszubauen. Sie finden mich auch in der Therapeutenliste des VOD, dem Ver­band der Osteopa­then Deutsch­lands (VOD), bei denen ich als Mit­glied gelistet bin.

HIER FINDET IHR MICH

PRAXIS KÖBELERHOF/ OSTEOPATHIE

HINTERGRÜNDE DER OSTEOPATHIE

Zu uns kommen Menschen mit den unterschiedlichsten Beschwerden: mit sowohl akuten als auch chronischen Schmerzen, Verspannungen, Bewegungseinschränkungen, Gelenkproblemen und Beschwerden am Bewegungsapparat aber auch vegetativen Störungen, Menschen mit Rückenschmerzen, Knieschmerzen, Nackenschmerzen, Kieferschmerzen, Sodbrennen und auch Verdauungsproblemen. Sowohl Erwachsene, als auch Kinder und Babys sind bei uns in guten Händen.

Wenn Menschen, häufig über Monate oder Jahre, unter Schmerzen, Verspannungen oder Bewegungseinschränkungen leiden, wirkt sich dies häufig in Form von Stress und emotionaler Belastung aus. Das ist nur einer der Gründe, warum wir besonderen Wert darauflegen, uns für die individuelle und persönliche Betreuung unserer Patienten genügend Zeit zu nehmen. Es ist uns wichtig, für unsere Patienten einen Raum zu schaffen, in dem sie sich wohl und aufgehoben fühlen und von uns individuell und kompetent betreut werden.

Bei unseren Behandlungen greifen wir auf ein vielseitiges Methoden-Repertoire zurück und sind in der Lage, Sie fachkundig bei Ihren körperlichen Beschwerden zu beraten und Lösungen anzubieten.

Die Osteo­pa­thie ist eine Behand­lungsform, die ohne Hil­f­s­mit­tel, nur mit den Hän­den, durchge­führt wird. Mit speziellen osteopathischen Techniken, erspürt der Osteopath Funktionsstörungen im Gesamtsystem des Patienten. Da sich eine Funk­ti­ons­stö­rung von einem Bere­ich im Körper, auf ganz andere Berei­che im Kör­per oder auch auf das gan­ze Sys­tem aus­wir­ken kann, liegen die Ursa­chen von den eigentlichen Beschwer­den oft weit entfernt. Die Osteopathie konzentriert sich bei ihrer Behandlung daher immer auf das Gesamt­sys­tem Kör­per.

Als Heilpraktiker und Osteopathen verfügen wir, auf der Grundlage auf einer fünfjährigen und stark praxisfokussierten Vollzeit-Osteopathie-Ausbildung, über fundierte Kenntnisse im anatomischen Bereich sowie über umfangreiches methodenpraktisches Wissen und langjährige Berufserfahrung. Meine Praxis in Mainz ist seit mittlerweile über dreizehn Jahren etabliert und nun eröffne ich in unserem neuen Zuhause auf dem Köbelerhof in Kördorf zusammen mit meiner Frau Hanna Schröder diese Zweigstelle.

Die Qualität unserer Arbeit ist uns außerordentlich wichtig. Um den hohen Standard unserer Behandlungen stetig weiter auszubauen, bilden wir uns regelmäßig in neuen Behandlungsansätzen weiter und nehmen mehrmals im Jahr an Fortbildungen teil. Dabei verfolgen wir konsequent das Ziel, unsere Patienten auch in Zukunft immer besser unterstützen und bei ihren Beschwerden helfen zu können.

GESCHICHTE DER OSTEOPATHIE

ENTDECKUNG DER OSTEOPATHISCHEN BEHANDLUNGSFORM 

Die osteo­pa­thi­sche Behand­lungs­weise ist inzwischen über 130 Jah­re alt. 1874 wurde sie durch den ame­ri­ka­ni­schen Arzt Dr. And­rew Tay­lor Still (1828–1917) entwickelt.
Dr. Still kam in seinem Leben immer wieder in Situationen, in denen er seinen Patienten nur begrenzt hel­fen konnte. Als einige seiner engsten Familienangehörigen schwer krank wurden, und er auch ihnen mit seinen begrenzten Mitteln nicht helfen konnte, machte es sich Dr. Still zur Aufgabe, wirk­sa­me­re Metho­den zu finden, um Krankheiten und Schmerzen zu behandeln. So stu­dierte er nochmal von Grund auf die Ana­to­mie und Funk­tio­nen des mensch­li­chen Kör­pers und des­sen Zusam­men­hänge. Umso mehr er erforschte, desto offensichtlicher zeigte sich, dass viele Krank­hei­ten und Lei­den durch Fehl­stel­lungen der Kno­chen und Wir­beln, und dem dar­aus ent­ste­hen­den Ungleich­ge­wicht der ana­to­mi­schen Struk­tu­ren, entstehen. Fließen Blut, Lym­phe oder Liquor nicht frei, wird der Kör­per unzureichend mit Nähr­stof­fen ver­sorgt, und Ent­zün­dun­gen und Irri­ta­tio­nen können ent­ste­hen. Dr. Still erkannte immer deutlicher, dass wenn er Krankheiten und Schmerzen lindern wollte, es notwendig war, die ent­spre­chen­den Blo­cka­den und ihren Ursprung zu finden und sie aufzulösen, so dass  Blut, Lym­phe und Liquor wieder frei flie­ßen kön­nen.

BIS HEUTE BILDEN DR. STILLS ERKENNTNKISSE DAS FUNDAMENT DER OSTEOPATHIE:

  • die grundlegende Bedeutung der Bewegung aller Strukturen im Körper
  • die gegenseitige Abhängigkeit von Struktur und Funktion des Körpers
  • die untrennbare Einheit der einzelnen Teile des Organismus
  • die Fähigkeit zur Selbstheilung des Organismus

Die ein­zelnen Struk­turen des Kör­pers sind stän­dig in Bewe­gung. Durch ihre Bewe­gungen führt jede Struktur ihre ganz eigene Funk­tion aus. Die Selbst­hei­lungs­kräfte des Kör­pers können nur dann ihre Auf­gabe erfüllen, wenn sich das Gewebe in alle Richtungen frei bewegen und die Kör­per­flüs­sig­kei­ten unge­hin­dert flie­ßen können. Der Osteo­path erspürt im Bin­de­ge­webe des Patienten Bewe­gungs­ein­schrän­kun­gen und Blo­cka­den. Er stellt mithilfe von Bewegungen fest, ob sich die Struktur und die Funktionen des Körpers behindern und so ihr Gleichgewicht gestört ist und erspürt die entsprechende Blockade und ihren Ursprung. Die Körperflüssigkeiten müssen frei fließen können, damit die Selbst­hei­lungs­kräfte des Körpers arbeiten können.

RASANTE AUSBREITUNG DER OSTEOPATHIE BIS NACH EUROPA

1874 ver­öf­fent­lichte Dr. Still seine neue Behandlungsform und nannte sie Osteo­pa­thie. Durch die posi­ti­ven Ergeb­nisse, die durch die Osteo­pa­thie als neue Behand­lungs­me­thode erzielt wer­den konn­ten, gewann sie schnell an Bekannt­heit. Auf­grund des sich immer schnel­ler und wei­ter aus­brei­ten­den Inter­es­ses an der neuen Behand­lungs­me­thode grün­dete Dr. Still im Jahr 1892 in Kirks­ville, Mis­ouri, USA, die erste Schule für Osteo­pa­thie (heute das Kirks­ville Col­lege of Osteo­pa­thic Medi­cine). So konn­ten auch andere Ärzte in der osteo­pa­thi­schen Behand­lungs­me­thode aus­ge­bil­det wer­den, und sie selbst anwen­den. Das Inter­esse an der Aus­bil­dung dehnte sich sehr schnell aus, so dass sich die neue Form der Behand­lung in kür­zes­ter Zeit im gan­zen Land aus­brei­tete. Die Osteo­pa­thie gewann mehr und mehr an Zus­pruch. So wur­den immer mehr Schu­len zum Erler­nen der osteo­pa­thi­schen Behand­lungs­me­thode eröff­net. Und zuneh­mend wur­den mehr Osteo­pa­then aus­ge­bil­det. Die her­kömm­li­chen Ärzte beka­men immer mehr Kon­kur­renz. Und so gab es Bestre­bun­gen der Ärz­te­ver­bände die Osteo­pa­thie ein­zu­schrän­ken. In den 1960er Jah­ren wurde der Streit dann beige­legt und die Osteo­pa­thie wurde in den USA aner­kannt. Bis heute prak­ti­zie­ren in den USA etwa 54.000 Osteo­pa­then ihren eigen­stän­di­gen Beruf. Sie füh­ren den Titel D.o. Doc­tor of Osteo­pa­thie und sind Ärz­ten (Medi­cal Doc­tors, MD) gleich­ge­stellt. Die manu­elle Dia­gnose und Behand­lung des Pati­en­ten steht bei den meisten aber nicht mehr im Vor­der­grund. Ihre Tätig­kei­ten sind inzwi­schen andere. Sie ver­schrei­ben Medi­ka­mente, geben Sprit­zen und füh­ren Ope­ra­tio­nen durch.

In Europa ent­wi­ckelte sich die Osteopathie als rein manu­elle Form der Medi­zin wei­ter, so wie sie einst von Dr. Still begrün­det wurde. Der Eng­län­der John Mar­tin Litt­le­john, der selbst Schü­ler von Dr. Still war, brachte die Osteo­pa­thie 1917 nach Europa. Er grün­dete in Lon­don die Bri­tish School of Osteo­pa­thy. In den 1950er Jah­ren breitete sich die Ostepathie dann weiter auf das euro­päi­sche Fest­land aus. Die ers­ten Schu­len für Osteo­pa­thie wurden in Deutschland Ende der 80er Jahre gegründet. In Eng­land wurde der Beruf des Osteo­pa­then 1993 recht­lich aner­kannt. Auch in Bel­gien und Frank­reich wird die Osteo­pa­thie inzwischen zu den all­ge­mein aner­kann­ten For­men der Medi­zin gezählt. Mittlerweile wird die Osteopathie in nahezu allen euro­päi­schen Län­dern praktiziert.

WEITERENTWICKLUNG DER OSTEOPATHIE UM WEITERE BEHANDLUNGSBEREICHE 

Dr. Stills Osteo­pa­thie, wird heute als pari­etale Osteo­pa­thie bezeichnet. Da sich die Osteopathie weiterentwickelt hat, stellt sie heute neben der kraniosakralen Osteopathie und der viszeralen Ostepathie nur einen Teil­be­reich der Osteopathie dar. Die pari­etale Osteo­pa­thie beschäf­tigt sich vor allem mit dem Bewe­gungs­ap­pa­rat, mit den Mus­keln, mit den Seh­nen, den Bän­dern, dem Bin­de­ge­webe und den Kno­chen– und Gelenk­struk­tu­ren des mensch­li­chen Kör­pers.

Dr. Wil­liam Gar­ner Suther­land, der auch selbst ein Schü­ler Dr. Stills war, ent­wi­ckelte die sogenannte Kra­ni­o­sa­kral­the­ra­pie. Er ent­deckte, dass der Schädel des Menschen auf­grund sei­ner Nähte beweglich ist. Diese Beweg­lich­keit zeigt sich in einem pri­mä­ren Respi­ra­ti­ons­rhyth­mus, der in dem gesam­ten Bewe­gungs­ap­pa­rat des Men­schen zu einer Innen– und Außen­ro­ta­tion führt. Die pri­mä­re Respi­ra­ti­ons­be­we­gung ist eine sehr feine, eigen­stän­dig pul­sie­rende Bewe­gung, die am Schä­del, am Steiß­bein und auch an ande­ren Struk­tu­ren des Kör­pers spür­bar ist. Die Entdeckung von Dr. Suther­lands macht deutlich, wie ein loka­les Gelenk­strauma, bei­spiels­weise durch einen Unfall entstanden, den gesam­ten Bewe­gungs­ap­pa­rat eines Men­schen nega­tiv beein­flus­sen kann. So kann zum Bei­spiel ein Sturz auf das Steiß­bein, die Span­nung der Schutz­hülle des Gehirns und des Rücken­marks (Dura mater) erhö­hen und chro­ni­sche Nacken­schmer­zen, Hin­ter­haupt­schmer­zen, Schwin­del­sym­pto­ma­tik oder Tin­ni­tus verursachen. Die kra­ni­o­sa­krale Meth­ode wird inzwischen auch als eigen­stän­dige Tech­nik unter­rich­tet und ange­wandt. Inner­halb die­ses kra­ni­o­sa­kra­len Sys­tems ent­wi­ckel­ten sich viele wei­tere Tech­ni­ken. Der ame­ri­ka­ni­sche Arzt Dr. John Upled­ger ist der Urheber der Kra­ni­o­sa­kral­the­ra­pie, so wie wir sie heute kennen.

Dr. Wei­schenk, Dr. Gle­nard, Dr. Stamp­fer, Jean-Pierre Bar­ral, Pierre Mer­ciere erweiterten in den 80er Jahren die Osteopathie um den soge­nann­ten vis­zer­a­len Bere­ich. Sie erforschten die soge­nann­ten Hohl­or­gane, den Dünn­darm, den Dick­darm und den Magen und entdeckten dabei, dass jedes die­ser Organe über eine spe­zi­fi­sche Span­nung ver­fügt, mit der sich die Organe gegenseitig stützen. Diese Spannung ist funktionell vergleichbar mit einer zweiten Wirbelsäule entlang der Körpervorderseite, die im Zusammenspiel mit der Wirbelsäule den Rumpf aufrichtet. Indem der Osteopath das Bauchfell gezielt mobilisiert, kann er Span­nun­gen im Bere­ich des Rump­fes zwi­schen Brust­korb und Becken lösen und damit den Rumpf zurück ins Gleich­ge­wicht brin­gen, wodurch ent­stan­dene Rücken­schmer­zen verschwinden können.

GANZHEITLICHER BEHANDLUNGSANSATZ 

Diese drei Struk­tu­re­be­nen, das pari­etale, das vis­zer­ale und das kra­ni­o­sa­krale System bilden die Säulen der Osteopathie. Für die Gesundheit des Menschen, ist es wichtig, dass jedes die­ser drei Sys­teme in sich blo­ckade– und dys­ba­lance­frei wir­ken kann. Die Sys­teme beeinflussen sich auch gegen­sei­tig, daher werden die Systeme bei der osteo­pa­thi­schen Behand­lung nicht iso­liert von den ande­ren bei­den, sondern immer in ihrem Zusammenspiel betrach­tet. Bei der Anamnese und der Intervention beschrän­kt sich der Osteopath daher auch nicht auf die sym­ptom­tra­gen­den Körperregionen. Die schmer­zende Kör­per­re­gion wird immer in ihrer Rela­tion zum Gesamt­sys­tem Kör­per auf parieta­ler (Bin­de­ge­webe, Mus­ku­la­tur und Gelenke), vis­zera­ler (die inne­ren Organe) und kra­ni­o­sa­kra­ler (Schä­del und Kreuz­bein) Struk­tu­re­bene betrachtet. Der Men­sch ist ein hoch­kom­ple­xes und äußerst anpas­sungs­fä­hi­ges Sys­tem. Wenn es in einem sei­ner zahl­rei­chen Sub­sys­te­men zu einer Funk­ti­ons­stö­rung kommt, werden oft auch andere sei­ner Sub­sys­teme oder sogar sein gesam­tes Sys­tem beein­träch­tigt. So kann bei­spiels­weise einem Band­schei­ben­vor­fall oder einem Rücken­schmerz eine Dys­funk­tion am Fuß­kno­chen, zugrunde lie­gen, die durch eine lang zurück­lie­gende Fuß­ver­let­zung entstanden ist. Indem der Kör­per die Dys­ba­lance am Fuß durch einen Becken­schief­stand kom­pen­siert, kann die­ser eine Bein­län­gen­dif­fe­renz und schließ­lich eine sekun­däre Sko­liose for­cie­ren, wodurch der Rücken­schmerz vor­pro­gram­miert ist.

Die Osteo­pa­thie hat nicht nur in der Vergangenheit neue Räume und Mög­lich­kei­ten eröff­net und sie wird sich auch in Zukunft noch weiterentwickeln.

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